Wie du absicherst, was wirklich zählt, aber dabei nicht drauf zahlst.
Ob Grundriss oder Großprojekt – wer als Architekt:innen oder Ingenieur:innen Verantwortung trägt, trägt auch Risiko. Denn Planungsfehler können große finanzielle Folgen nach sich ziehen. Deshalb ist die Berufshaftpflichtversicherung für dich nicht nur eine gesetzliche Pflicht bei der Kammerzulassung – sie ist dein wirtschaftlicher Schutzengel.
Und doch begegnen wir in der Praxis immer wieder der gleichen Frage: „Was kostet so eine gute Berufshaftpflichtversicherung eigentlich?“
Klingt simpel. Ist es aber nicht. Denn der Beitrag hängt von vielen Faktoren ab – vom Umsatz bis zur Projektgröße, von der Deckungssumme bis zu deiner Schadenshistorie. Zwischen 500 und 8.700 Euro im Jahr ist alles drin. Der Teufel steckt im Detail – und das ist auch gut so. Denn: Wer weiß, worauf es ankommt, kann gezielt sparen, ohne auf sinnvollen Schutz zu verzichten.
Genau darum geht’s in diesem Artikel:
Kurz gesagt: Wir zeigen dir, wie du deine Berufshaftpflichtversicherung nicht nur bezahlbar, sondern vor allem passend gestaltest.
Wenn es um Berufshaftpflichtversicherungen für Architekt:innen und Bauingenieur:innen geht, wollen die meisten verständlicherweise eine schnelle Antwort auf die Preisfrage. Eine Zahl. Eine Hausnummer. Und ja, die gibt es – aber nicht als Pauschale, sondern als Spannbreite:
Zwischen 500 und 8.700 Euro im Jahr kostet eine Berufshaftpflichtversicherung für einen Planer je nach individueller Situation.
Was heißt das in der Praxis?
Die meisten Architekt:innen und Ingenieur:innen zahlen einen Beitrag im niedrigen bis mittleren vierstelligen Bereich – also irgendwo zwischen 1.200 und 4.500 Euro pro Jahr. Die exakte Höhe hängt dabei von einer Vielzahl an Faktoren ab, auf die wir gleich noch eingehen.
Aber: Diese Bandbreite ist keine schlechte Nachricht. Im Gegenteil.
Es gibt keinen Einheitspreis – weil es keine Einheitsrisiken gibt. Ein Architekt, der Einfamilienhäuser plant, hat ein völlig anderes Haftungsprofil als ein Ingenieur, der Tragwerkskonzepte für Gewerbehallen verantwortet. Wer pauschal versichert, zahlt fast immer drauf – entweder finanziell oder im Ernstfall mit mangelnder Absicherung.
Deshalb gilt:
Deine Berufshaftpflichtversicherung sollte genauso individuell geplant sein wie deine Projekte. Der Preis ist dabei kein Fixwert, sondern das Ergebnis aus Leistungsumfang, Risikoprofil und kluger Gestaltung.
Es gibt keine Pauschalpreise in der Berufshaftpflicht – aus gutem Grund. Jede Police spiegelt das individuelle Risikoprofil deines Planers und dessen Büro wider. Hier sind die sieben Faktoren, die deinen Beitrag maßgeblich beeinflussen:
Je größer der Umsatz, desto mehr Projekte laufen gleichzeitig – und desto größer das wirtschaftliche Haftungsvolumen.
Versicherer sehen darin ein klares Risikosignal: Wer viel umsetzt, haftet für mehr – und zahlt mehr.
Beiträge steigen meist in Stufen mit dem Umsatz. Wer knapp an einer Grenze liegt, kann mit gezielter Vertragsgestaltung vermeiden, in eine teurere Stufe zu rutschen.
Die Deckungssumme legt fest, wie viel die Versicherung im Schadenfall maximal übernimmt.
Empfohlen sind mindestens:
Wer mit öffentlichen Auftraggebern oder als Generalplaner arbeitet, braucht oft 5 oder 10 Millionen Euro – aber das muss nicht für jedes Projekt gelten.
Je höher die Summe, desto höher der Beitrag – aber auch die Sicherheit. Es gilt: bedarfsgerecht statt überversichert.
Die Selbstbeteiligung ist dein Anteil im Schadenfall – und ein Hebel zur Beitragsoptimierung.
Üblich sind 2.500 bis 10.000 Euro. Wer sich für eine höhere Selbstbeteiligung entscheidet, reduziert seine Prämie teils erheblich.
Wichtig ist dabei:
Die Selbstbeteiligung muss zu deiner finanziellen Belastbarkeit passen. Denn Sie wird mit jedem Schadenfall fällig. Somit sollte Sie kalkuliert sein – nicht spekuliert.
Mehr Mitarbeitende bedeuten mehr Aufgabenverteilung, mehr Kommunikation – und mehr Fehlerquellen.
Vor allem in der Bauleitung, Ausführungsplanung oder Objektüberwachung. Versicherer kalkulieren deshalb nicht nur nach Umsatz, sondern auch nach Teamgröße.
Faustregel:
Mehr Leute = mehr Risiko = höherer Beitrag.
Aber: Ein klar definiertes QM-System und regelmäßige Schulungen können hier positiv wirken – weil sie das Risiko aktiv senken.
Ein Ingenieurbüro im Tiefbau hat andere Risiken als ein Architekturbüro für Innenraumkonzepte.
Versicherer bewerten, was du tust – und mit wem. Hochbau, Denkmalschutz, Generalplanung, ESG-Projekte oder komplexe Infrastrukturmaßnahmen bringen jeweils eigene Anforderungen und Haftungssituationen mit.
Je risikoreicher dein Tätigkeitsprofil, desto teurer die Police.
Deshalb lohnt sich eine präzise Tätigkeitsbeschreibung im Antrag – so vermeidest du unnötige Zuschläge.
Zusatztarife wie Umweltschadendeckung, Cyber-Schutz oder Bauherrendeckung können sinnvoll sein – wenn sie wirklich zu deinem Büro passen.
Aber:
Was du nicht brauchst, solltest du dir auch nicht aufschwatzen lassen.
Jeder Zusatzbaustein kostet – und einige sind in der Praxis irrelevant. Hier hilft die individuelle Risikoanalyse eines Maklers mehr als ein Bauchgefühl.
Wer sauber arbeitet und keine Schäden meldet, wird belohnt – mit Beitragsnachlässen, besseren Tarifen oder Sonderkonditionen.
Schadensfreiheit zahlt sich aus.
Ebenso die Laufzeit: Verträge über drei Jahre oder mehr führen häufig zu Preisvorteilen gegenüber Jahrespolicen.
Versicherer schätzen Planungssicherheit – und geben sie gern zurück.
Die Berufshaftpflicht ist kein Produkt von der Stange – und das gilt auch für die Kosten. Gute Nachrichten: Wer die Stellschrauben kennt, kann gezielt Einfluss auf seinen Beitrag nehmen. Und das Beste daran? Du musst weder an der Qualität noch an der Absicherung sparen.
Hier sind sechs praktische Wege, wie du deine Berufshaftpflicht preisbewusst und gleichzeitig passgenau gestalten kannst:
Die Selbstbeteiligung ist der Klassiker unter den Sparhebeln:
Je höher du sie ansetzt, desto niedriger fällt dein Jahresbeitrag aus.
Typische Spannbreite: 2.500 bis 10.000 Euro pro Schadensfall.
Aber Achtung: Die Entscheidung sollte auf einer soliden Risikoeinschätzung basieren.
Wer finanziell in der Lage ist, im Ernstfall mehr zu übernehmen, spart dauerhaft. Wer knapp kalkuliert, sollte sich nicht übernehmen – denn nichts ist teurer als ein Schadensfall, den man nicht abfedern kann.
Eine zu niedrige Deckungssumme kann dich im Ernstfall ruinieren – eine überdimensionierte kostet dich unnötig viel.
Die Lösung: eine realistische Einschätzung deines Tätigkeitsfelds.
Was ist dein größtes Projektvolumen? Für welche Schäden musst du im Worst Case haften?
Ergebnis: Eine Deckungssumme, die dich schützt, aber nicht überfordert.
Tipp: Lass dir Worst-Case-Szenarien berechnen – ein guter Makler macht das für dich.
Wer keine Schäden verursacht, spart nicht nur Nerven – sondern bares Geld.
Viele Versicherer honorieren schadensfreies Verhalten mit Nachlässen oder individuell verhandelten „Good-Risk“-Konditionen.
Das bedeutet:
Qualitätsmanagement und interne Kontrollprozesse zahlen sich also doppelt aus.
Einjährig kündbare Policen bieten maximale Flexibilität – aber sie kosten mehr.
Viele Versicherer gewähren Beitragsnachlässe, wenn du dich für 3 Jahre oder länger bindest.
Der Hintergrund: Langfristige Verträge reduzieren den Verwaltungsaufwand und geben dem Versicherer Planungssicherheit – die gibt er in Form von Preisvorteilen weiter.
Fazit: Wer bleiben will, zahlt weniger.
Der Markt bewegt sich. Neue Anbieter kommen, bestehende Tarife ändern sich, Rabattaktionen laufen aus.
Wenn du seit 5 Jahren dieselbe Police hast, zahlst du wahrscheinlich zu viel – oder bist nicht mehr optimal abgesichert.
Ein gezielter Marktvergleich – z. B. alle 2 bis 3 Jahre – offenbart oft überraschende Einsparpotenziale.
Wichtig: Nicht nur Preise vergleichen, sondern auch Leistungen. Denn billig ist nicht immer besser – aber fair schon.
Cyberversicherung? Umweltschaden-Baustein? ESG-Deckung?
Klingt gut – kostet aber. Und ist nicht immer relevant.
Frage dich bei jedem Zusatzmodul:
Was du nicht brauchst, solltest du nicht bezahlen.
Ein Makler kann dir hier helfen, den Überblick zu behalten – und echte von überflüssigen Erweiterungen zu trennen.
Stefan ist selbstständiger Architekt mit einem kleinen Team. Drei Mitarbeitende, solide Auftragslage, viele private Wohnbauprojekte. Die Berufshaftpflicht hat er damals „schnell online abgeschlossen“ – Standardtarif, günstig, Haken dran.
Zwei Jahre später: Ein Bauherr macht eine Schadensersatzforderung wegen eines Planungsfehlers geltend. Der Versicherer verweist auf Ausschlüsse im Vertrag. Die Selbstbeteiligung ist höher als gedacht, und die Deckungssumme reicht nicht für die gesamte Schadenshöhe. Stefan steht da – allein. Ratlos. Unter Druck.
Was wäre anders gelaufen, hätte ein Versicherungsmakler die Police betreut?
Ziemlich viel.
Ein Makler analysiert zuerst dein Risiko – nicht den Markt. Er stellt Fragen:
Was machst du genau? Welche Projekte realisierst du? Wie ist dein Umsatz verteilt?
Statt einer Standardlösung bekommst du eine Absicherung, die wirklich zu deinem Büro passt – nicht zu irgendeinem „Durchschnittsarchitekten“.
Die wenigsten Architekt:innen wissen, wie groß die Preis- und Leistungsspanne am Markt ist.
Ein Makler kennt die Unterschiede – und weiß, welcher Versicherer zu deinem Profil passt:
Das spart dir nicht nur Geld, sondern auch Zeit und Nerven.
Gute Makler handeln regelmäßig Sonderkonditionen mit Versicherern aus – für bestimmte Berufsgruppen, Tätigkeitsfelder oder Umsatzgrößen.
Diese zusätzlichen Leistungen und Rabatte bekommst du als Einzelperson nicht.
Und: Wer mit vielen Kunden einen Versicherer betreut, hat in Verhandlungen oft mehr Spielraum.
Heißt für dich: Besserer Schutz zu besseren Konditionen – ohne Extraaufwand.
Wenn es kracht, zeigt sich, wer wirklich an deiner Seite steht.
Ein Makler vertritt deine Interessen gegenüber dem Versicherer – prüft, ob die Ablehnung berechtigt ist, übernimmt die Kommunikation und hilft, deine Ansprüche durchzusetzen.
Du konzentrierst dich aufs Projekt – der Makler aufs Verfahren.
Das spart Zeit, verhindert emotionale Kurzschlüsse und bringt bessere Ergebnisse.
Dein Büro wächst? Du übernimmst erstmals die Generalplanung? Oder du hast einen Umsatzsprung gemacht?
Dann muss deine Versicherung mitwachsen – sonst wird’s gefährlich.
Ein Makler begleitet dich laufend und prüft regelmäßig, ob dein Schutz noch passt.
So bleibt deine Absicherung flexibel – und dein Beitrag fair.
Ein spezialisierter Makler bringt Struktur in ein komplexes Thema, schützt dich vor teuren Fehlern – und sorgt dafür, dass deine Berufshaftpflicht nicht nur auf dem Papier stark ist.
Einfach gesagt: Du kümmerst dich ums Planen – wir um den Schutz dahinter.
Eine Berufshaftpflichtversicherung ist kein Produkt, das man einmal abschließt und dann in der Schublade vergisst.
Sie ist ein Prozess – der sich an deinem Büro, deinen Projekten und deinem Wachstum orientieren muss.
Die Preisfrage lässt sich nicht pauschal beantworten, weil auch deine Risiken nicht pauschal sind.
Zwischen 500 und 8.700 Euro pro Jahr ist vieles möglich – aber entscheidend ist nicht der Betrag, sondern ob das Verhältnis zwischen Beitrag und Schutz für dich passt.
Was du aus diesem Artikel mitnehmen solltest:
Unser Rat:
Lass deine bestehende Absicherung regelmäßig überprüfen – quasi die Submission deines Versicherungsschutzes.
Oder – wenn du gerade gründest – hol dir frühzeitig die passende Beratung.
Denn: Je besser dein Versicherungsschutz zu deinem Büro passt, desto günstiger wird’s am Ende. Für dein Budget. Für deine Nerven. Für deine Zukunft.